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Stadt und MAINGAU unterzeichnen Stromkonzessionsvertrag

Unterzeichnung Stromkonzession
Unterzeichnung Stromkonzession

Seit dem 1. April hat die MAINGAU Energie GmbH für die nächsten 20 Jahre die Stromkonzession in Heusenstamm inne. Dazu setzten der Bürgermeister der Stadt Halil Öztas und der Erste Stadtrat Uwe Michael Hajdu kürzlich ihre Unterschriften unter den Stromkonzessionsvertrag mit der MAINGAU. Der ortsansässige Energieversorger, an dem die Stadt mit ca. zwölf Prozent beteiligt ist, betreibt bereits seit mehr als 100 Jahren das Gasnetz in Heusenstamm sowie in den Nachbarstädten und ist zudem im bundesweiten Energiemarkt als Ökostrom- und Gaslieferant sehr erfolgreich.

Mit der Unterzeichnung des Vertrages gestattet die Stadt Heusenstamm der MAINGAU die Nutzung der öffentlichen Verkehrsräume, um die Stromleitungen im Stadtgebiet zu verlegen und zu betreiben. Das Stromnetz in Heusenstamm besteht aus einer Mittelspannungs- und Niederspannungsebene mit jeweils eigenen Umspann- und Schaltanlagen zur Übernahme und Verteilung der elektrischen Energie. Insgesamt werden im Stadtgebiet aktuell rund 73 Kilometer Mittelspannungsleitungen, ca. 194 Kilometer Niederspannungsleitungen, 69 Ortsnetzstationen und 14 kundeneigene Stationen betrieben. Darüber hinaus gibt es 4.299 Hausanschlüsse sowie 10.656 Zähler und Messeinrichtungen. Im Gegenzug erhält die Stadt für die Nutzungsüberlassung von der MAINGAU Konzessionsabgaben. Wichtig für die Stadt ist aber auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit, etwa bei der gegenseitigen Abstimmung von Baumaßnahmen, so Bürgermeister Halil Öztas. Freuen können sich aber auch die Bürgerinnen und Bürger, denn die MAINGAU hat sich zudem im Konzessionsvertrag verpflichtet, Netzstörungen möglichst gering zu halten, günstige Netzentgelte zu erheben sowie die Stadt bei der Erstellung und Umsetzung von Energiekonzepten zu unterstützen und sie regelmäßig über den Zustand der Entwicklung der örtlichen Stromversorgung zu informieren.

Die MAINGAU hat zum operativen Betrieb des Stromnetzes 74,9 Prozent der Geschäftsanteile an der Mainnetz GmbH vom bisherigen Stromkonzessionär Energieversorgung Offenbach AG übernommen und den Sitz der Gesellschaft nach Obertshausen verlegt. Die Mainnetz übernahm zum 1. April dieses Jahres nicht nur in Heusenstamm den Betrieb der Stromnetze, sondern auch in Obertshausen und Hainburg. „In allen drei Stadt- und Gemeindegebieten ist die MAINGAU als Sieger im Konzessionswettbewerb hervorgegangen“, so der Geschäftsführer der MAINGAU Richard Schmitz. In den genannten Kommunen werden aktuell mehr als 30.000 Haushalte und Gewerbebetriebe zuverlässig und rund um die Uhr versorgt. Durch die Synergien in der Zählerbewirtschaftung und die damit verbundenen Abrechnungsprozesse könnten die Netzkunden nun auch spartenübergreifend vor Ort und aus einer Hand bedient werden. Die lange Vertragslaufzeit sei eine gute Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft auch nachhaltig in den Netzausbau und in die technischen Verbesserungen investieren könne, ergänzt der Geschäftsführer der Mainnetz, Dirk Schneider. Rund 350.000 Euro will die Mainnetz zufolge jedes Jahr investieren, etwa zum Abbau überflüssiger Strommasten oder in Leitungsnetzerneuerungen stecken. Das Netz soll bedarfsgerecht erweitert und verstärkt werden, wenn beispielsweise neue Wohngebiete entstehen, Bürger Solaranlagen installieren oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge benötigt werden. Eine besondere Herausforderung stelle dabei der Aufbau eines „smart grids“ und der „smart meter“ dar. Darunter versteht man die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischen Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in den Verteilnetzen.

Mit dieser nachhaltigen Konzessionsentscheidung hat die Stadtverordnetenversammlung in Heusenstamm nun den fast drei Jahre andauernden Wettbewerb um die Stromkonzession beendet. Damit seien ein großer Zeitaufwand und ein sehr komplexes Verfahren verbunden gewesen, stellt Erster Stadtrat Hajdu fest, der das Verfahren maßgeblich vorbereitete. Umso erfreuter zeigte er sich nun über den reibungslosen Vertragsabschluss und die zwischenzeitlich erfolgte Übernahme des Stromnetzes. Private Haushalte hätten von der Umstellung nur wenig mitbekommen. Sie wurden nur zur Zählerablesung angeschrieben. Die Einspeiser wurden ebenfalls erfolgreich kontaktiert, weil sie nun den selbst erzeugten Strom an die Mainnetz liefern. Parallel dazu verlief die technische Einflechtung des Stromnetzes. Dazu wurden zwölf Messeinrichtungen im Stadtgebiet installiert.

Die Zusammenarbeit zwischen dem alten und dem neuen Konzessionär seien sehr zügig sowie konstruktiv erfolgt und zudem auch in die Zukunft gerichtet. Hierdurch sei es gelungen, einerseits bewährte Strukturen zu übernehmen, Beschäftigung zu sichern sowie langjähriges Know-how mit in die neue Gesellschaft einzubringen und andererseits aber auch neue Synergien und weitere energiewirtschaftliche Vorteile für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger zu realisieren. Dies sei ein Vorzeigebeispiel für interkommunale und energiewirtschaftliche Kooperation, stellte Bürgermeister Halil Öztas abschließend heraus. Häufig werden Konzessionsvergaben und die anschließenden Netzübernahmen vor Gericht sehr zeit- und kostenintensiv mit ungewissem Ausgang bestritten. Die Zeche dafür zahlten in der Regel am Ende die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger. Insofern habe die Stadt Heusenstamm auch hier die bestmöglichen Auswahlentscheidungen getroffen und deren Umsetzung erfolgreich organisiert.

Was ändert sich noch für die Netzkunden?

Sowohl für Stromanschlüsse als auch von Netzstörungen gibt es neue Ansprechpartner und Telefonnummern. Dazu hat die Mainnetz GmbH neue Servicenummern eingerichtet (siehe auch www.mainnetz.com). Wer einen Stromausfall melden möchte, der kann die kostenfreie Notfall-Rufnummer 0800 6246638 nutzen. Die Leitwarte ist rund um die Uhr besetzt. Das Servicecenter in Obertshausen ist montags bis donnerstags von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr geöffnet.

Der Betreiberwechsel hat jedoch keine Auswirkungen auf bestehende Stromlieferverträge. Hier hat jeder Stromabnehmer weiterhin die freie Wahl des Lieferanten.

 

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