Vom Dorf zur Stadt

Als 1959 die Hessische Landesregierung Heusenstamm die Bezeichnung Stadt verlieh, obwohl Heusenstamm gerade erst etwa 5.500 Einwohner zählte, waren dafür der typische Kleinstadtcharakter mit dem historischen Ortskern und die gute Infrastruktur entscheidend.  Aus dem Dorf, das 1939 3.451 Einwohner hatte, war bereits 1950 ein Gemeinwesen von 4.669 Bewohnern geworden. Die ersten "Zugezogenen" waren vorwiegend Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Dann kam eine Zeit, in der Heusenstamm viele Menschen anzog, die die benachbarten Großstädte Frankfurt und Offenbach verließen, weil sie zwar in deren Umland, aber ruhiger im Grünen leben wollten. Die Einwohnerzahl stieg 1965 auf 8.370, 1970 auf 12.980, 1975 auf 14.314 und heute hat Heusenstamm, Rembrücken eingeschlossen, rund 19.000 Einwohner. 

Heusenstamm stand, wie Umfragen im Rhein-Main-Gebiet ergeben haben, mit an der Spitze der "Wunschgemeinden". Für alle diese neuen Einwohner, aber auch für die eingesessene Bevölkerung, deren Wohnansprüche inzwischen sehr viel größer geworden sind als zu den dörflichen Zeiten, musste gebaut werden. Die Stadt wuchs ringförmig: zunächst im Westen, angrenzend an die vorhandene Bebauung. Dann wurde die "Neue Wohnstadt" zwischen "Alter Linde" und Gravenbrucher Weg nach den Plänen des bekannten Stadtplaners Prof. Dr. Ernst May gebaut. Im Juni 1967 berichtete die Heusenstammer StadtPost: "Heusenstamm hat sich kräftig gemacht. Stadt sind wir geworden, eine richtigen Kleinstadt. Das Stadtbild ist klar gegliedert wie wohl selten bei einer Gemeinde in der Nachbarschaft. Dominanten an den Stadteinfahrten sind jeweils Hochhäuser oder Häuserblöcke. Lebendiger Mittelpunkt aber ist nach wie vor die historische Altstadt, an den sich, organisch gewachsen, die neuen Stadtteile und Baugebiete anschließen".

Es ging weiter: der Bastenwald, das Ostendgebiet, die Waldesruhe, das Birkeneck, das Goldberggebiet. Und nach einigen Jahren Baupause, weil die übergeordneten Behörden keine Baugenehmigung gaben: beiderseits der Hohebergstraße, Sommerfeld I, der Bereich um die Herderstraße und die Otto-Hahn-Schule sowie Sommerfeld II. Die in den sechziger Jahren entstandenen Hochhäuser blieben die einzigen. Die Heusenstammer Stadtväter setzten auf Reihenhaus-, Doppelhaus-, Ein- und Zweifamilienhausbebauung. So entstanden attraktive und schmucke Wohngebiete, die das Wohnen in Heusenstamm ausgesprochen angenehm machen.

Dabei ließ man sich vor allem von der Forderung, dass Heusenstamm seinen Ehrennamen "Stadt im Grünen" nicht verlieren, sondern immer mehr verdienen solle. Deshalb verzichtet man auch darauf, dass sich die Wohnbebauung immer mehr in die umgebende Landschaft frisst - die Stadtplanung will vor allem vorhandene Lücken bebauen, damit sich der Ring um den Stadtmittelpunkt schließt. So ist allerdings auch eine natürliche Wachstumsgrenze (nicht zuletzt durch das große Waldgebiet) gesetzt, die Heusenstamm um der Übersichtlichkeit und des menschlichen Gesichts der Stadt willen auch nicht überschreiten will.

Für das alles, was in den letzten Jahrzehnten an Wohnbebauung geschaffen wurde, war nicht nur eine Stadtplanung aus einem Guss notwendig, sondern auch Erschließungsmaßnahmen vom Straßenbau über Wasserversorgung und Kanalisation bis hin zur Straßenbeleuchtung.
 

Magistrat der Stadt Heusenstamm

Im Herrngarten 1
63150 Heusenstamm
Telefon (Zentrale): (06104) 607-0
Zum Kontaktformular

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Im Herrngarten 1
63150 Heusenstamm
presse@heusenstamm.de