Zeittafel: Von 1211 bis heute

Aus Einzelfunden am Forst, Alte Linde, Erlensteg, Hoher Berg sowie Klein- und Restgruppengräber am Martinsee und Schäferheide und den Einzelgräbern im Wald südlich von Rembrücken (1600 bis 1200 v. Chr.) weiß man heute, dass die Gemarkungen von Heusenstamm und Rembrücken schon zur Bronzezeit Siedlungsgebiet waren. Die eigentliche, dokumentierte Geschichtsschreibung beginnt allerdings erst im Jahre 1211.

12. Februar 1211: Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Heusenstamm.

1435:
Von 1435 bis 1806 ist Heusenstamm reichsritterschaftliches Territorium. Die Gerichtsbarkeit liegt bei den Herren von Heusenstamm bzw. bei den Herren und späteren Grafen von Schönborn und ist im Vertrag vom 7. Juli 1435 zwischen Anna von Gemmingen und dem Erzbischof Diether von Mainz festgelegt.

1510: Martin von Heusenstamm baut das Schloss weiter aus.

1565: Eberhard von Heusenstamm führt die Reformation in Heusenstamm ein.

1580: Heusenstamm zählt 240 Einwohner, Rembrücken 100 Einwohner.

1586: Sebastian von Heusenstamm legt im "Grauen Bruch" einen befestigten Hof, den Gutshof Gravenbruch an.

1622: Dreißigjähriger Krieg: Heusenstamm wird von den kaiserlichen Truppen besetzt - Plünderungen in Heusenstamm und Rembrücken. Die Kaiserlichen unter Tilly ziehen von Steinheim aus durch den Rodgau nach Dietzenbach. Dort sind größere Kämpfe zwischen den kaiserlichen und den schwedischen Truppen. Die Pest bricht aus – Heusenstamm ist so gut wie menschenleer.

1637: In Heusenstamm werden neue Familien angesiedelt. Auch Rembrücken hat neue Bewohner. Neue Namen tauchen auf.

1638: Heusenstamm hat 120, Rembrücken 17 Einwohner.

1661: Die Grafen von Heusenstamm in Österreich verkaufen Heusenstamm endgültig an die Herren von Schönborn. Diese sind am 30. August 1661 die neuen Herren von Heusenstamm. Philipp Erwein von Schönborn erhält den Lehensbrief über Halsgericht und Blutbann von Kaiser Leopold. Diese Gerichtsbarkeit übt das spätere gräfliche Haus Schönborn bis zur Errichtung des Vertrages der Rheinischen Bundesstaaten im Jahre 1806 aus.

1662: Ritter Philipp Erwein von Schönborn lässt die Burganlage wieder instand setzen. Eine Fayencemanufaktur wird in Heusenstamm gegründet. Fayence (nach dem italienischen Herstellungsort Faenza genannt) ist Tonware, der Mayolika vergleichbar. Im 16. – 17. Jahrhundert wurden durch deutsche Fürsten überall Fayencefabriken gegründet. Mit der Erfindung des europäischen Porzellans ging die Produktion zurück.

1663-1668: In dieser Zeit erbaut Philipp Erwein von Schönborn auf dem Vorhof der alten Burg ein Schloss im Renaissancestil.

1664: Durch den Kauf des Ortes Obertshausen 1664 und den bereits 1661 erfolgten Kauf des Ortes Hausen vom Erzstift Mainz, vergrößert Philipp Erwein von Schönborn das Heusenstammer Territorium bis an die Gemarkung von Lämmerspiel. Dazu gehört auch noch die Enklave von Gravenbruch mit Wald.

1717: Graf Anselm Franz von Schönborn legt den großen Lustgarten, den so genannten Herrengarten an, weiterhin die Teiche und die Orangerie und lässt viele Bäume pflanzen.

1739/ 1740: Balthasar Neumann kommt nach Heusenstamm und steckt den Platz für die neue Kirche St. Cäcilia ab. Am 18. April 1739 ist die feierliche Grundsteinlegung. Am 14. Oktober 1740 wird eine Urkunde über den fertigen Kirchenrohbau gefertigt. Am gleichen Tag werden die Glocken aus Würzburg auf den Turm gebracht. Durch Aufsetzen des doppelarmigen Kreuzes wird am 17. November 1740 der Kirchenbau vollendet.

1744: Maria Theresia, Witwe des Anselm Franz von Schönborn, lässt ein neues Schulhaus vis à vis der Kirche St. Cäcilia bauen. Gleichzeitig errichtet sie die "Milde Knabenstiftung". Sie regelt die Schulpflicht und die Besoldung der Lehrer und Pfarrer. Sie ordnet den Heusenstammer Handel.

1764: In Frankfurt ist Kaiserwahl. Joseph, Sohn des Kaisers Franz I. von Habsburg-Lothringen, soll zum Römischen König gewählt werden. Da aber beide bei der Wahl nicht anwesend sein dürfen, bleiben sie als Gäste des Grafen Eugen Erwein in Heusenstamm. Als Vorbereitung für diesen Besuch wird das alte Stadttor abgerissen und durch den prachtvollen Torbau ersetzt. Im Schlosshof wird ein großer Pavillon aus Holz, der so genannte Kaisersaal, errichtet. In der Nähe des Wildhofs kommt es zu einem Treffen zwischen Kaiser Franz I. und dem Landgrafen Ludwig von Darmstadt.

1806: Heusenstamm wird ein Teil des Fürstentums Isenburg.

1816: Heusenstamm wird Bestandteil des Großherzogtums Hessen. Die grundherrliche Gerichtsbarkeit wird durch die staatliche Gerichtsbarkeit abgelöst. Heusenstamm gehört zum Landgericht Seligenstadt.

1829: Mit Vertrag vom 19. und 25. Oktober 1829 zwischen dem Schönbornschen Rentamt und der Hess. Großherzoglichen Regierung wird die Leibeigenschaft völlig aufgehoben (Verzicht auf die Fronden).

1850: In Heusenstamm wird die Krankenkasse Arbeiter-Eintracht gegründet.

1898: Heusenstamm wird weiter verkehrsmäßig erschlossen. Die Bahnlinie von Offenbach nach Dietzenbach wird gebaut. In Heusenstamm wird der Bahnhof errichtet.

1945: Nach schwerer Beschädigung der Schule in Heusenstamm und zahlreichen Bombenangriffen in den Kriegsjahren, rücken am 26. März 1945 Truppen der 6. amerikanischen Panzerdivision aus dem Rodgau in Rembrücken ein. Truppen der 90. amerikanischen Infanterie-Division kommen von Dietzenbach aus nach Heusenstamm.

1946: Die ersten demokratischen Gemeinde-, Kreistags- und Landtagswahlen finden statt. Neubeginn des Schulunterrichts in Heusenstamm und Rembrücken. Heimatvertriebene aus Schlesien, Ostpreußen, dem Sudetenland und anderen Vertreibungsgebieten kommen nach Heusenstamm und Rembrücken: Heusenstamm nimmt 1.500 und Rembrücken 133 Vertriebene auf.

1959: Heusenstamm erhält die Stadtrechte und führt ab 26. Mai die Bezeichnung Stadt.

1974: Das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Offenbach wird am 26. Juni 1974 durch den Hessischen Landtag verabschiedet. Nach diesem Gesetz wird Rembrücken am 1. Januar 1977 ein Bestandteil der Stadt Heusenstamm.

1976: In einem feierlichen Rahmen wird am 4. Dezember 1976 das letzte Parlament des selbständigen Rembrücken unter Überreichung von Dank- und Anerkennungsurkunden sowie der Chronik der Gemeinde Rembrücken verabschiedet.

1978: Die Stadt Heusenstamm erwirbt von Rudolf Graf von Schönborn das Hofgut Patershausen mit Feld und Klosterwald (75 ha) und Forst Heusenstamm mit 42 ha. Mit Vertrag vom 3. und 17. März 1978 wird von Rudolf Graf von Schönborn der Forst Patershausen angekauft mit 197 ha für 3.000.000 DM. Ebenso noch die restlichen Grundstücke mit 12.270 qm Wald "Hinterer Bieber" und 1.775 qm Acker am Nieder-Röder-Weg. Den Forst Gravenbruch mit 300 ha erwirbt die Stadt Frankfurt am Main.

1979: Die Stadt Heusenstamm erwirbt das Schloss.

1980: Umbau und Anbau des Schlosses zum neuen Rathaus.

1983: Fertigstellung des Kultur- und Sportzentrums Martinsee.

2003: Inbetriebnahme der S-Bahn-Linie S2 und Anschluss Heusenstamms an das Verkehrsnetz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes

2010: Wiedereröffnung des grundsanierten Bad Heusenstamm

2012/2013: Das neue Baugebiet "Südlich der Hohebergstraße entsteht.

2014/2015: Das neue Baugebiet "An den Linden" mit Wohn- und Geschäftsgebäuden entsteht.

Magistrat der Stadt Heusenstamm

Im Herrngarten 1
63150 Heusenstamm
Telefon (Zentrale): (06104) 607-0
Zum Kontaktformular

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Im Herrngarten 1
63150 Heusenstamm
presse@heusenstamm.de