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Vereidigung von Berninger und Opfermann

Sie schlichten Streit oder schätzen den Wert eines Grundstücks: Ehrenamtliche Schiedsleute und Ortsrichter spielen eine wichtige Rolle im Gefüge einer Kommune. Jetzt hat Amtsgerichtspräsident Stefan Mohr diese Aufgaben neu vergeben. Es waren gleich zwei Wechsel, für die Amtsgerichtspräsident Stefan Mohr am 6. April ins Heusenstammer Schlossrathaus gekommen war. Es galt, einen neuen Schiedsmann und einen neuen Ortsgerichtsschöffen zu vereidigen. Die bisherigen Amtsinhaber hatten aus gesundheitlichen Gründen auf eine weitere Tätigkeit verzichten müssen, obwohl beide nach eigenem Bekunden gern weitergemacht hätten.

Für seine Tätigkeit als Ortsgerichtsschöffe dankte der Amtgerichtschef zunächst Heinz Ball, der diese ehrenamtliche Aufgabe rund 22 Jahren lang innehatte. Angefangen habe er mit Hans Hemberger als Ortsgerichtsvorsteher, sei lange von dessen Nachfolger Josef Eckstein begleitet worden un habe schließlich mit dem jetzigen Amtsinhaber Jürgen Blumenberg gearbeitet, berichtete Heinz Ball. Auch Bürgermeister Halil Öztas dankte Ball für seine Leistung, die man zu schätzen wisse. Dem schloss sich Blumenberg mit einem Blumenstrauß an. Als Nachfolger wurde anschließend Lothar Berninger für zehn Jahre vereidigt. Der 65-Jährige lebt seit 1977 in Heusenstamm, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und vier Enkel, die hin und wieder mal betreut werden möchten. Bis zur Pensionierung war er Lehrer für Mathematik, Erdkunde, Politik sowie Informatik und als Förderstufenleiter an der Marienschule in Offenbach tätig. Als Lektor und Kommunionshelfer ist Berninger in der Pfarrgemeinde St. Cäcilia aktiv. Und er bastelt mit Kindern, um diesen den Umgang mit Holz beizubringen. Hauptaufgaben des Ortsgerichts sind vor allem Schätzungen des Wertes eines Grundstückes, die Festlegung von Grundstücksgrenzen, die Sicherung von Nachlässen sowie die Beglaubigung von Unterschriften.

Fünf Jahre war Erwin Heberer Schiedsmann in Heusenstamm. "Wenn die Gesundheit nicht wäre, hätte ich gern weitergemacht", betonte er, bevor der Amtsgerichtspräsident auch ihm den Dank seiner Behörde ausdrücken konnte. Es sei nicht selbstverständlich, dass Bürger bereit seien, derlei Aufgaben ehrenamtlich zu übernehmen, hatte Stefan Mohr zudem hervorgehoben. Auch in diesem Fall schloss sich der Bürgermeister dem Dank im Namen des Magistrats an. Schiedsleute werden vor allem bei Streitigkeiten aktiv, wenn der Wunsch, solche außergerichtlich zu schlichten, vorhanden ist. Dabei geht es meist um Uneinigkeiten zwischen Nachbarn. Eine große Zahl der an sie herangetragenen Probleme könne man lösen, berichtete Heberer, der die Aufgaben gemeinsam mit seinem Stellvertreter Andreas Eppler ausfüllte. Immer wieder, schilderte er seine Erfahrungen, sei es passiert, dass man drei Stunden mit beiden beteiligten Parteien verhandelt habe. Kurz vor einer Einigung seien dann regelmäßig neue Anschuldigungen geäußert worden, die alles wieder infrage gestellt hätten. Örtliche Schwerpunkte seien die Stadtteile Rembrücken und Waldesruh, meist gehe es um Laub im Nachbargarten, Grenzbebauung und Hinterlassenschaften von Hunden. (...) Vereidigt wurde anschließend Thorsten Opfermann. Der 47-Jährige ist Rechtspfleger am Amtsgericht Offenbach und lebt seit Mai 2013 in Heusenstamm. Er ist verheiratet und hat vier Söhne im Alter zwischen fünf Monaten und sechs Jahren. Für ein Hobby habe er wegen der Kinder im Moment wenig Zeit, berichtete der gebürtige Gießener. Wenn diese etwas älter seien, werde er sicher wieder Sport treiben, Radfahren zum Beispiel. Die Aufgabe als Schiedsmann hält er für sehr interessant. Von Kindesbeinen habe er die Wichtigkeit von Ehrenämtern kennengelernt. "Ich bin sehr harmoniebedürftig", sagt Opfermann. Und er wolle dafür kämpfen, anderen zur Harmonie zu verhelfen.

(Text: Claudia Bechthold, Offenbach-Post, 7.4.2017, Foto: Magistrat der Stadt Heusenstamm)

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