Gut zu wissen!
Pädagogische Grundhaltung
Wir als Mitarbeiter*innen und Mitgestalter*innen der Kinderburg verstehen uns als Wegbegleiter*innen der Kinder durch die Grundschulzeit, frei nach dem Motto "Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen." (Francois Rabelais, 1490–1553). Wir lernen gemeinsam mit den Kindern und von den Kindern. Durch diese Wechselbeziehung können wir gemeinsam den Rahmen, die Räume und den Tag in der Kinderburg gestalten (‚Ko-Konstruktion der Lebenswelt der Kinder‘, vgl. Hess. Bildungs- und Erziehungsplan).
Die Erzieher*innen bieten:
- Eine anregende und fördernde Haltung, wie ein "offenes Ohr" und situatives Handeln
- Offenheit für die Schwierigkeiten und Sichtweisen der Kinder
- Interesse am Lösungsweg der Kinder
- Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder „Das kann gut werden …“
- die Enttäuschung beim Scheitern der Kinder aushalten können, Halt geben
- sich auch über (scheinbar) kleine Fortschritte der Kinder mitfreuen können
- sich der Vorbildrolle bewusst sein
- begründet Grenzen setzen und sie vertreten
- die innere Uhr der Kinder (an)erkennen und sie in die Arbeit mit einbeziehen
Von den Kindern wünschen wir uns:
- anzuerkennen, dass auch Erwachsene nicht „allwissend“ sind
- Mut, der eigenen Neugier nachzugeben
- sich auf Konflikte mit anderen Kindern einzulassen
- anzuerkennen, dass verschiedene Wege zu ein und demselben Ziel führen (können)
- zu verstehen, dass jemand, der andere Wege beschreitet, es nicht besser oder schlechter macht, sondern eben ‚anders‘
- sich damit auseinanderzusetzen, welche Dinge ihnen wichtig sind
- die eigene Frustration zu erkennen, auszuhalten und damit zu arbeiten
- die Erkenntnis zu gewinnen, dass „Hilfe“ immer gewährt wird und nie weit weg ist, wenn sie eingefordert wird
Von den Eltern wünschen wir uns:
- die abwartende Haltung der Fachkraft nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln
- Interesse und eine intensive Kommunikation mit den Fachkräften
- zu wissen, dass zur Erziehung des Kindes Eltern UND Fachkräfte gemeinsam gehören (‚Erziehungs- und Bildungspartnerschaft‘, vgl. Hess. Bildungs- und Erziehungsplan)
- Austausch über Ziele in der Entwicklung des Kindes
- Akzeptanz, dass Kinder auch „mal auf die Nase fallen“ und ihnen beim Aufstehen zu helfen
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Ideen und Vorstellungen der Kinder aufzugreifen und ihnen die Chance zu geben, sie zu verwirklichen. Kinder können so in ihrem selbst gewählten Tempo und Schwerpunkt lernen. Sie erfahren Selbstwirksamkeit, je nach Situation mitunter auch Frustration oder Erfolg.
Als Fachkraft ist es unsere Aufgabe, Kindern, die auf ihrem selbst gewählten Weg nicht mehr weiter kommen, Impulse zum Fortkommen zu geben oder gemeinsam neue Richtungen einzuschlagen. Ebenso werden Kinder, die mit ihren Bemühungen gescheitert sind, aufgenommen und ermuntert einen weiteren Versuch zu wagen.
Wir Erwachsenen gestalten die Umgebung im Hort im Sinne der Kinder – sowohl Räume, in denen sie Material vorfinden, als auch Freiräume, in denen sie frei von zeitlichem oder sachlichem Druck ihren Belangen nachgehen können.
Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit
Unserer Einrichtung liegt das Konzept der offenen Arbeit zu Grunde. Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz und greifen die Lebenswelt der Kinder auf. Im Sinne der Partizipation suchen wir mit den Kindern gemeinsam Wege, sie an Entscheidungen, die sie betreffen, teilhaben zu lassen (siehe Partizipation).
Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Hortkinder auf ihrem Weg zu selbständigen und eigenverantwortlichen Individuen zu begleiten und möchten sie dabei unterstützen und fördern.
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