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Stadtumbau: Werkstattgespräche bringen Prozess voran

Der Auftakt des Städtebauförderprogramms „Stadtumbau in Hessen“ trifft mit einem thematischen Stadtspaziergang und im Rahmen von Werkstattgesprächen auf rege Resonanz bei der Bevölkerung.

Bei Stadtspaziergang erste Ideen gesammelt

Im Mai 2018 hatten rund 120 Personen zunächst an einer Informationsveranstaltung zum Stadtumbau teilgenommen, um danach im Rahmen eines Stadtspaziergangs die Stärken und Schwächen ihrer Kommune genau unter die Lupe zu nehmen. Unter fachlicher Anleitung der Stadtentwickler der ProjektStadt gingen die Bürgerinnen und Bürger auf zwei verschiedenen Routen durch das Stadtumbaugebiet, welches über mehrere Schwerpunktbereiche verteilt das Quartier „Frankfurter Straße bis Rembrücker Straße“, die ehemalige Gärtnerei am Friedhof, die Schlossanlage, die Bieber-Aue sowie das Quartier „südlich der Frankfurter Straße“ umfasst. An markanten Punkten machten sie Halt und brachten erste Ideen und Vorschläge für den Stadtumbau ein.

In Werkstattgesprächen Ziele und Maßnahmen erarbeiten

Nun standen in einem zweiten Schritt im Rahmen der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) die sogenannten „Werkstattgespräche“ auf dem Programm. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger sammelten im Saal der Vereine drei Stunden lang Ziele und Maßnahmen, wägten Vor- und Nachteile ab und bereicherten mit zahlreichen Hintergrundinformationen die planerischen Überlegungen. Bürgermeister Halil Öztas ist mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. „Ziel war es, auf Grundlage der ersten beiden Veranstaltungen die Richtung des weiteren Prozesses zu bestimmen und eine Basis für ein umfassendes Leitbild zu entwickeln. Diesem Ziel sind wir einen großen Schritt näher gekommen.“ Öztas zeigte sich vor allem vom Engagement der Bürger beeindruckt. „Sie haben sich sehr rege beteiligt. Dabei herrschte ein angenehmes Diskussionsklima, was das konstruktive Erarbeiten von konkreten Zielen und Maßnahmen erleichtert hat.“

An Thementischen Stärken und Schwächen diskutiert

„Welche Projekte sind für die Stadt wichtig?“, „Welche Probleme können mit welchen Ideen gelöst werden?“ „Wie kann man Heusenstamm lebenswert und zukunftsfähig gestalten?“ Diese und ähnliche Fragen haben die Bürgerinnen und Bürger, Vertreter aus der Lokalpolitik sowie die Stadtentwicklungsexperten von der ProjektStadt auf Grundlage der bisher entwickelten Ideen und Anregungen an fünf Thementischen weiter diskutiert, ergänzt und gewichtet. Dabei kristallisierten sich einige Themenfelder heraus, die den Heusenstammern besonders am Herzen liegen, etwa die vielschichtige Verkehrsproblematik, die Situation der innerörtlichen Nahversorgung oder Überlegungen zur Neuordnung des Bereichs Feuerwache/Baubetriebshof. Überaus positiv wird das Potenzial der Schlossanlage und des Schlossumfeldes gesehen, ohne zu vergessen, das auch hier auf einige unerfreuliche Begleiterscheinungen hinzuweisen ist, Stichwort Wildgänse! Lösungsvorschläge kamen zahlreiche auf den Tisch: Sie reichten von Anwohnerparken über ein Parkhaus bis hin zum Anlegen von breiteren und barrierefreien Straßen. Ein breit gefächerter Branchenmix in Kombination mit Cafés und Außengastronomie sollen die Frankfurter Straße als wohnungsnahe, zentrale Einkaufsmeile mit einem gewissen „urbanen Flair“ ausstatten. Ein weiteres vielfach benanntes Thema war eine mögliche Nutzung des Bannturms für kulturelle oder touristische Veranstaltungen. Für den Bereich der Feuerwache, des alten Bauhofs und des Jugendzentrums gibt es von Seiten der Bürger konkrete Vorstellungen: Sie regten ein neues Quartier mit Wohnungen und Nahversorgungsangeboten an. „Es wurden sehr viele kreative und konstruktive Ideen geäußert“, lobte Rathauschef Öztas. „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gemeinsam gelingt, das Profil von Heusenstamm weiter zu schärfen und als familienfreundlichen sowie sozial ausgewogenen Wohn- und Versorgungsstandort zu stärken.“

Initialisierung einer Lokalen Partnerschaft (LoPa)

Die Lokale Partnerschaft (kurz: LoPa) fungiert als Steuerungsstruktur, Ideengeber und Multiplikator mit regelmäßigen oder auch anlassbezogenen Zusammenkünften. Sie soll sich aus Vertretern der politischen Fraktionen, aus Akteuren der örtlichen Verbänden und Vereine sowie Vertretern der Bürgerschaft mit insgesamt rund 20 Mitgliedern zusammensetzen. Die Lokale Partnerschaft wird sich erstmals am 05. Juli 2018 treffen und im weiteren Verlauf zunächst an der Ausarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes (ISEK) mitwirken sowie über mehrere Jahre hinweg das Stadtumbaumanagement bei der Festlegung auf Einzelmaßnahmen begleiten.

Bis zu 63 Prozent Förderung möglich

Bis Ende Oktober soll das ISEK im Entwurf fertig sein und beim Ministerium eingereicht werden. Die Projekte, die daraus entstehen, können durch das Land Hessen mit bis zu 63 Prozent gefördert werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden die jetzt erarbeiteten, übergeordneten Handlungsziele auf konkrete Maßnahmen und Projekte heruntergebrochen. Am 23. August steht um 19 Uhr eine öffentliche Abschlussveranstaltung auf dem Programm (Ort wird noch bekannt gegeben). Danach wird das ISEK final ausgearbeitet.

Lebenswert auch für nachfolgende Generationen

Heusenstamm wurde im November 2017 in das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ aufgenommen. Übergeordnetes Ziel ist es, die Stadt mit rund 19.000-Einwohnern im Landkreis Offenbach auch für nachfolgende Generationen als attraktiven und zukunftsfähigen Wohnstandort zu erhalten und weiter zu entwickeln. Bei der Umsetzung städtischer Konzepte und Handlungsansätze sollen die Ansprüche der jungen und der älter werdenden Wohnbevölkerung ebenso berücksichtigt werden wie die Belange einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Zeichen des Klimaschutzes und der Stadtökologie. Die umfassende Bürgerbeteiligung soll dabei helfen, diese Ansprüche auszuloten.

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit 95 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 720 Mitarbeiter. Mit rund 60.000 Mietwohnungen in 140 Städten und Gemeinden gehört sie zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Der Wohnungsbestand wird aktuell von rund 260 Mitarbeitern in vier Regionalcentern betreut, die in 13 Service-Center untergliedert sind. Unter der Marke „ProjektStadt“ werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Bis 2021 sind Investitionen von rund 1,5 Milliarden Euro in Neubau von Wohnungen und den Bestand geplant. 4.900 zusätzliche Wohnungen sollen so in den nächsten fünf Jahren entstehen.

(Text: Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt)

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