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Aufforstungen im Heusenstammer Stadtwald - Planung einer Bürgerpflanzfläche

Fäll- und Pflanzarbeiten in der Abteilung 108 im Heusenstammer Stadtwald.
Fäll- und Pflanzarbeiten in der Abteilung 108 im Heusenstammer Stadtwald.

Es war kurz, heftig und teilweise verheerend: Sturmtief Bernd, das im August 2019 durch Südhessen fegte, richtete in Teilen des Kreises Offenbach und auch konkret im Heusenstammer Stadtwald große Schäden an. Die Feuerwehren waren damals im Dauereinsatz, Ampelanlagen waren außer Betrieb, Gegenstände flogen umher und im Wald knickten zahlreiche Äste ab und ganze Bäume schlicht um. Auch wenn die privaten, kommunalen und anderen staatlichen Waldbesitzer*innen unmittelbar nach dem Abflauen des Sturms mit den Aufräum- und Aufforstungsarbeiten begonnen haben, halten die Arbeiten in den betroffenen Wäldern noch an. „So groß die Verwüstung punktuell auch war, bieten Sturmschäden fast immer die Chance, den Wald schneller klimagerecht umzubauen. So kann sich auf den entstandenen Flächen durch neu ausgewählte Baumarten ein gesunder Mischwald entwickeln, der die immer länger andauernden Trockenphasen und wärmeren Temperaturen hoffentlich besser meistert“, betont Umweltdezernent Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu.

In diesen Tagen haben die Räumungsarbeiten im Heusenstammer Stadtwald in der Abteilung 108 (Ecke Nieder-Röder-Weg und Am Viehtrieb in Richtung Rembrücken, direkt an der Grenze zum Rodgauer Stadtwald) begonnen. Auf einer Fläche von rund 0,25 Hektar werden die Sturmschäden beseitigt, und die noch stehenden Buchen und Kiefern, die bereits durch Pilze, Trockenheit und andere Umwelteinflüsse angegriffen und erkrankt sind, müssen gefällt werden. Zunächst war die Fällung als Übung für die Freiwillige Feuerwehr Heusenstamm angedacht, allerdings ist das Pandemie-bedingt derzeit nicht möglich. Das bei der Fällung anfallende Holz aus der genannten Waldabteilung wird zeitnah an den Waldweg vorgerückt und spätestens ab Mitte März durch die Stadtverwaltung als Brennholz veräußert. Um die Bäume, die auf der Fläche gepflanzt werden sollen, vor Wildverbiss zu schützen, muss die Fläche mit einem Wildschutzzaun gesichert werden. Die Fäll- und späteren Pflanzarbeiten vor Ort werden vom städtischen Forstwirt Tobias Alles sowie weiteren Mitarbeiter*innen des Bauhofs durchgeführt und vom für Heusenstamm zuständigen Forstamt Langen (Hessen Forst) betreut.

Für die Aufforstung der genannten Fläche hat Bürgermeister Steffen Ball gemeinsam mit den Mitarbeitern des Fachdienstes Umwelt und Revierförster Michael Kobras (Forstamt Langen) die Aktion „Bürgerpflanzfläche“ entwickelt, die im Herbst 2022 umgesetzt werden soll. „Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach: Interessierte Bürgerinnen und Bürger und beispielsweise Heusenstammer Vereine können auf der vorbereiteten und umzäunten Fläche Bäume pflanzen - hier finden etwa 1.500 Bäume Platz - und so einen aktiven Beitrag zur Aufforstung unseres Stadtwaldes und zur Transformation in einen klimastabilen Wald von morgen leisten“, sagt Ball. Ebenso ist in Planung, dass Familien, die in letzter Zeit selbst eigenen ‚Nachwuchs‘ bekommen haben, einen Baum pflanzen und für diesen die Patenschaft übernehmen können („Baby-Baum“). Bei diesen Bäumen wird es sich um heimische Obst- oder Laubbäume handeln, die parallel zum Waldweg außerhalb der Zäunung gepflanzt werden. Auch diese Bäumchen müssen eine gewisse Zeit vor Wildverbiss geschützt werden, was durch eine sogenannte Einzelschutzmaßnahme geschieht. Für Familien wird es aber jederzeit möglich sein, den „eigenen“ Baum zu besuchen und gemeinsam mit dem Nachwuchs das Größerwerden zu erleben. Alles in allem kann sich die Bürgerpflanzfläche zu einem Happening für die ganze Familie und einzelne Gruppen entwickeln. Die konkreten Abläufe und Möglichkeiten der Aktion werden in den kommenden Monaten ausgetüftelt und mit entsprechendem Vorlauf veröffentlicht.

Im vergangenen November wurde bereits die Abteilung 8 (unmittelbar angrenzend an die oben genannte Abteilung 108) von den Folgeschäden des Sturmtiefs durch die Stadt-Mannschaft „befreit“. Auf einer Fläche von rund einem Hektar war ein Schreitbagger im Einsatz. Diese besonders bodenschonend arbeitende Maschine - sie wird ausschließlich auf den vorgeschriebenen Gassen bewegt, um den Boden nicht zu verdichten - hat das noch auf der Fläche liegende alte Astmaterial an Ort und Stelle konzentriert und auf die Rückegassen gelegt. Hier kann das Material verfaulen, und die Biomasse verbleibt im Wald. Nach der Räumung wurden auf der genannten Fläche 6000 Traubeneichen, 125 Wildkirschen und 100 klimastabile Edelkastanien von den städtischen Mitarbeiter*innen gepflanzt. Zum Schutz der jungen Bäume vor Wildschäden und -verbissen wurde das Gelände von den genannten Profis schließlich umzäunt.

Die im November 2021 durchgeführten sowie die aktuell stattfindenden Aufräumarbeiten wurden und werden von Mitarbeitern der Nachbarkommunen Rodgau und Offenbach tatkräftig unterstützt – vielen Dank.

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