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Zum Tag der Deutschen Einheit

Bürgermeister Steffen Ball zum Tag der Deutschen Einheit (Foto: Dieter Roosen).
Bürgermeister Steffen Ball zum Tag der Deutschen Einheit (Foto: Dieter Roosen).

Statement von Bürgermeister Steffen Ball anlässlich des heutigen Tages der Deutschen Einheit:
 

Liebe Heusenstammerinnen und Heusenstammer, sehr geehrte Damen und Herren,

im Einigungsvertrag aus dem Jahr 1990 wurde der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit als gesetzlicher Feiertag bestimmt. Alle, die die entscheidenden Tage im Winter 1989 live im Fernsehen verfolgt haben oder vor Ort in Berlin anwesend waren, werden die Bilder, die sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt haben, nie vergessen: Grenzschützer*innen öffnen Schlagbäume, zigtausende DDR-Bürgerinnen und Bürger strömen über die innerdeutschen Grenzübergänge, fremde Menschen liegen sich in den Armen, hupende Trabbis fahren durch West-Berlin, Deutschland-Fahnen werden geschwenkt, viele Freudentränen werden verdrückt, die Mauer wird eingerissen und das ganze Land befindet sich im Dauerjubel. In diesen besonderen Tagen und Wochen gab es einen Zusammenhalt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, die wir bis dato vermutlich noch nie gesehen und erlebt hatten. Es schien nichts unmöglich. Auch wenn vielen damals schon klar war, dass die Zusammenführung beider Staatssysteme eine historisch herausfordernde Leistung werden würde, und dass auch schwierige Zeiten vorprogrammiert sind.

Mehr als dreißig Jahre später sind wir förmlich von Krisen umzingelt: Russland führt Krieg gegen die Ukraine, die Corona-Pandemie hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt, es droht Energiemangel und der soziale Frieden wird auf eine harte Probe gestellt. Ob zurecht oder nicht: Wir merken an vielen Stellen im Alltag die zunehmende „Ich-zuerst-Mentalität“, und auch der Ton untereinander wird rauer. In dieser Zeit, in der die unheilvolle Weltlage jede und jeden einzelnen mit unterschiedlich harten Auswirkungen trifft, sollten wir uns an die Freude, die Euphorie und den Enthusiasmus aus den Jahren 1989 und 1990 zurückerinnern. Im Wissen der „Mühen der Ebenen“ (Bertolt Brecht) haben wir gesehen, dass bei aller Zeitgleichheit der Ereignisse Schwierigkeiten überwunden werden können und dass sich Anstrengungen durchaus lohnen, wenn wir zusammenstehen und gut aufeinander achten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Tag der Einheit.

Herzlichst Ihr

Steffen Ball
Bürgermeister

 

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