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Weltfrauentag 2022: Flagge zeigen!

Bürgermeister Steffen Ball und ein Großteil der weiblichen Führungskräfte der Stadtverwaltung setzen am Weltfrauentag ein sichtbares Zeichen.
Bürgermeister Steffen Ball und ein Großteil der weiblichen Führungskräfte der Stadtverwaltung setzen am Weltfrauentag ein sichtbares Zeichen.

Jährlich am 8. März findet der Weltfrauentag statt, an dem auf Gleichberechtigung und Frauenrechte aufmerksam gemacht und zeitgleich auch Impulse zur konkreten Umsetzung von Gleichberechtigung gesetzt werden. Das Motto 2022 lautet #BreakTheBias, in der deutschen Übersetzung „Die Vorurteile brechen“, und es wird aufgerufen eine Welt zu schaffen, die frei von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung ist, die vielfältig, gleichberechtigt und integrativ ist und in der Unterschiede gewürdigt und akzeptiert werden.

Die Frauenbeauftragten der Stadt setzen auch in diesem Jahr mit der gehissten Flagge vor dem Rathaus ein Zeichen. Auch Bürgermeister Steffen Ball unterstützt die Frauen in der Verwaltung und sieht noch Potenzial auf verschiedenen Ebenen: „Wenn wir Gleichberechtigung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Qualifikation von Frauen ernst nehmen, dann müssen wir auch als Arbeitgeber noch genauer hinschauen und unser eigenes Handeln überprüfen. Das gilt sowohl für die Karriere- und beruflichen Entwicklungschancen sowie Verdienstmöglichkeiten unserer Mitarbeiterinnen als auch für die Etablierung flexiblerer Arbeitsmodelle.“ Derzeit sind in der Stadtverwaltung auf oberster Leitungsebene zwei von vier Stellen, auf mittlerer Leitungsebene fünf von 13 Stellen und auf Ebene der Sachgebietsleitungen eine von drei Stellen von Frauen besetzt. Grundsätzlich richtet sich das Entgelt der Beschäftigten bei der Stadt Heusenstamm nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Auch wenn auf den ersten Blick keine Ungleichbehandlung von Frauen oder Männern hinsichtlich der Eingruppierung besteht, können Unterschiede in der Entlohnung entstehen. So sieht der Tarifvertrag für jede Entgeltgruppe verschiedene Stufen vor, in die Beschäftigte - je nach Nachweis von anzuerkennenden Zeiten der Berufserfahrung - eingruppiert werden. Aufgrund familienbedingter Erwerbsunterbrechung (wie zum Beispiel Elternzeit) fehlen Frauen diese Zeiten in ihren Erwerbsbiografien, was die Eingruppierung in einer geringeren Stufe und somit weniger Gehalt gegenüber Männern, die in der Regel keine Unterbrechungszeiten haben, bedeutet. Konkret bedeutet der Verdienst-Gap, dass in der mittleren Entgeltgruppe Unterschiede von bis zu 23 Prozent und in den Entgeltgruppen der Leitungsebene bis zu 50 Prozent innerhalb der Stufen einer Entgeltgruppe bestehen. Und natürlich hat das alles auch Auswirkungen auf die eigene finanzielle Situation im Alter.

Weltfrauentag in der Pandemie

In den vergangenen zwei Jahren hat sich herauskristallisiert, dass vor allem Frauen von der Pandemiesituation belastet sind, alt hergebrachte Rollenbilder eine Art Renaissance erleben und auch Fälle von häuslicher Gewalt erschreckend zugenommen haben. Neben den harten Lockdown-Phasen zu Beginn der Corona-Pandemie stiegen mit den neuen Virusvarianten die Zahl der Kita-Schließungen, der Quarantänen und der Isolationen – und damit auch die Anforderungen an Frauen. Mehr weibliche Beschäftigte denn je mussten und müssen ihre Stunden im Job unfreiwillig reduzieren, um der Vielfachbelastung aus Pandemie, Beruf, Homeoffice und Homeschooling und Familienleben standzuhalten. Untersuchungen zeigen, dass vor allem Frauen die zusätzliche Betreuungsarbeit durch immer wiederkehrende Ausfälle in der Kinderbetreuung auffangen, und zwar langfristig auf Kosten ihres Einkommens, der Karrierechancen, der Altersvorsorge und der eigenen Gesundheit. Denn wer sich zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit aufreibt, hat kaum mehr Kraft für sich – geschweige denn für Freundschaften oder politisches Engagement.

Am Ende der vierten Pandemiewelle sind alle Kräfte aufgebraucht. Die Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Disziplin und der Verzicht können nicht dauerhaft aufrecht gehalten werden, ohne ernsthaft krank zu werden. Deshalb fordert der Deutsche Frauenrat die Bundesregierung auf, die enorme Belastung von Frauen, insbesondere von Müttern und Pflegenden, in der Pandemie anzuerkennen und Abhilfe zu leisten. Frauen brauchen jetzt eine Erholungsperspektive jenseits von Kinderkranktagen. Informationen zu den Forderungen gibt es unter frauenrat.de.

Die Mitarbeiterinnen des städtischen Familien- und Frauenbüros verstehen sich als erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die großen Themenkreise Familie, Betreuung, persönliche Krisen und beraten Frauen kostenfrei, vertraulich und unverbindlich: Telefon 06104 607-1717 und 607-1718, familie@heusenstamm.de.

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