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Katholische Kirche plant Mehrgenerationenquartier Berliner Straße - Aufgabe der Kita Arche Noah
Katholische Kita Arche Noah mit Bolzplatz.
Die katholische Kirche in Heusenstamm gibt drei Kitas ab und will auf dem Areal an der Berliner Straße ein Mehrgenerationenquartier errichten.
Schon seit Längerem nimmt die katholische Kindertagesstätte Arche Noah an der Berliner Straße über das Webportal keine Anmeldungen mehr an. Dazu der Hinweis: Zum 31. Juli 2026 schließt die Einrichtung. Nun steht ebenso fest, dass auch die anderen beiden katholischen Kitas St. Cäcilia und Maria Himmelskron zwar von der Kirche abgegeben, aber nicht geschlossen werden. Welcher oder welche Träger die Einrichtungen übernehmen werden, ist noch offen.
Für das Gelände an der Berliner Straße, auf dem sich derzeit die Arche Noah und ein Bolzplatz befinden, gibt es bereits neue Ideen: Die Kirche als hauptsächlicher Grundstückseigentümer will auf dem etwa 1,1 Hektar großen Areal ein Mehrgenerationenquartier erreichten. Die Stadt begrüßt das Vorhaben, wie Bürgermeister Steffen Ball (CDU) in der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt und Verkehrsausschusses erläutert.
Der ursprüngliche Bebauungsplan sah vor, einen Kirchenneubau auf der Fläche zu errichten, der aber nie realisiert worden ist. Für das Quartier, so die Idee der Kirche, sollen der Bolzplatz und das Kitagebäude barrierefreiem, seniorengerechtem Wohnen weichen. Der angrenzende Spielplatz und die Marienkapelle hingegen sollen ins neue Konzept eingezogen werden. Für Menschen, denen das eigene Haus samt Garten zu groß und zu viel wird, die aber im Quartier wohnen bleiben wollen, sei das ein sinnvoller Weg, meint Ball. Gleichzeitig werde so Wohnraum für junge Familien frei in der von Stadtplaner Ernst May benannten Siedlung, in deren Bild sich das neue Quartier einfügen soll. Mit dem Seniorenwohnen auf dem Campusgelände habe man gute Erfahrungen gemacht, sagt der Bürgermeister. „Drei Frauen, die früher nebeneinander in Reihenhäusern gewohnt haben, sind dort in drei nebeneinanderliegende Wohnungen eingezogen.“ Er unterstreicht damit nicht nur die Bedeutung von altersgerechtem, sondern auch von selbstbestimmtem Wohnen. „Wie am Campus ist das Ziel, dass ältere Menschen ihr soziales Umfeld nicht verlassen müssen.“ Mit der Bushaltestelle an der angrenzenden Adolf-Reichwein-Schule – ein von Ernst May gebautes Kulturdenkmal – sowie dem Hopper ist das Areal im Westen der Stadt gut an den ÖPNV angebunden, aber auch naturnah gelegen.
Weitere Ideen, die mit Aufstellung des Bebauungsplans konkretisiert werden könnten, wäre ein Paketladen, einen Wäscherei-Service und eine Einkaufsmöglichkeit. Auch ein Generationencafé könnte wie der Spielplatz zum Treffpunkt von Jung und Alt werden, trägt Stadtplanerin Stefanie Horn in der Sitzung vor. Für den Bolzplatz werde dann nach einer Alternative in der Nähe gesucht. Um Kitaplätze müssen sich Eltern keine Gedanken machen, da sei das Angebot sogar größer als die Nachfrage, sagt Ball.
Derzeit steht die Stadt in Verhandlungen mit der katholischen Kirche bezüglich der Aufhebung eines bestehenden Erbbaupachtvertrages. Die Mitglieder des Ausschusses haben sich mehrheitlich für den Aufstellungsbeschluss ausgesprochen.
(Text: Lisa Schmedemann/Offenbach-Post, 24.10.2025; Foto: Magistrat)
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