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Umgestaltung der Industriestraße: Markierungsarbeiten zur sicheren Führung des Radverkehrs

Industriestraße im Abschnitt Thurn-und-Taxis-Straße bis Ortseinfahrt/Querung Waldweg in Richtung Dietzenbach.
Industriestraße im Abschnitt Thurn-und-Taxis-Straße bis Ortseinfahrt/Querung Waldweg in Richtung Dietzenbach.

Der Ausbau von attraktiven und sicheren Fahrradachsen und -netzen, die sich durch die Stadt vom Zentrum bis in die äußeren Gebiete und die Nachbarkommunen ziehen, fördert großräumig und nachhaltig die Stadt- und Nahmobilität und die Bedingungen für den Radverkehr. „Heusenstamm soll fahrradfreundlicher werden, und auch den Fußgängerinnen und Fußgängern soll mehr Platz im Alltagsverkehr eingeräumt werden. So ist es im städtischen Radverkehrskonzept verankert. Mein Ziel ist es, dass sich sämtliche Verkehrsteilnehmer*innen in Heusenstamm auf Augenhöhe‘ begegnen“, erläutert Bürgermeister Steffen Ball. Daher hat die Stadt beschlossen, verschiedene kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen im Sinne einer flächendeckenden Radverkehrsstrategie umzusetzen.

Das Radverkehrskonzept wurde 2007 von der Hochschule Darmstadt erstellt und umfasst zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs in Heusenstamm. Zu den „kurzfristig“ umsetzbaren Maßnahmen zählen beispielsweise die Einordnung in die Radnetzfunktion, Markierungslösungen, das Absenken von Bordsteinen, die Einrichtung von Schutzstreifen (wie in der Industriestraße) sowie Fahrradstraßen.

Ball führt weiter aus, dass es zu den Umgestaltungsplänen Kritik aus der Bürgerschaft gibt. „Deshalb wollen wir in den Dialog gehen. Im ersten Schritt haben wir die Maßnahme inhaltlich aufbereitet. Im Verlauf des Verkehrsversuchs wird es zudem konkrete Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung und -information geben“, so Ball.

Beispielhafter Markierungsplan für einen Abschnitt der Industriestraße. (Quelle: Magistrat)
Beispielhafter Markierungsplan für einen Abschnitt der Industriestraße. (Quelle: Magistrat)

Aktuelle Maßnahme: Markierungsarbeiten in der Industriestraße: Schaffung eines Schutzstreifens

In der Fortschreibung des Radverkehrskonzepts wurde für die Industriestraße ein Markierungsplan entwickelt, der eine sichere Führung des Radverkehrs schaffen soll. Dabei wird der bestehende Verkehrsraum nicht verändert, sondern er wird zum Schutz der Radfahrenden in Teilbereichen der Straße mit jeweils einem Schutzstreifen für jede Fahrtrichtung neu aufgeteilt und in einem Abschnitt mit Piktogrammen markiert. Zusätzlich wird die zulässige Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt.

Die Verkehrsplaner*innen gehen davon aus, dass sich der motorisierte Verkehr an die geringere Restbahnbreite anpasst, sich nicht an Radfahrenden mit weniger als in dem 2020 in der Straßenverkehrsordnung geänderten vorgegebenen Abstand von 1,50 Metern „vorbeiquetscht“ und sich bei Begegnungsverkehr entsprechend hinter den Radfahrenden einordnet.

Querschnitt der Industriestraße mit Fahrbahn- beziehungsweise Gehwegbreiten. (Quelle: Magistrat)
Querschnitt der Industriestraße mit Fahrbahn- beziehungsweise Gehwegbreiten. (Quelle: Magistrat)

Durchführung des einjährigen und in Hessen einmaligen Verkehrsversuchs

Für die Dauer von einem Jahr sollen die oben genannten Markierungsarbeiten auf der Industriestraße von der Lessingstraße bis zur Werner-von-Siemens-Straße versuchsweise getestet werden, um das Verkehrsverhalten, die Verkehrssicherheit und die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmenden zu ermitteln - der Versuch ist ergebnisoffen. Ergänzend zu den Markierungsarbeiten ist in den Planungen vorgesehen, dass die Parkplatzanordnungen im Versuchsabschnitt der Industriestraße vorhandenen Parkbuchten von Quer- zu Längsparken geändert werden, um das Konflikt- und Unfallpotenzial für Radfahrende und Fußgänger*innen beim Ein- und Ausparken zu reduzieren. Im konkreten Fall würde diese Änderung eine Reduzierung der Parkmöglichkeiten von 40 auf zwölf Parkplätze zur Folge haben.

Da abzüglich der geplanten Markierungen eine Fahrbahnrestbreite von etwa drei Metern bleiben wird - die empfohlene Mindestbreite liegt bei 4,50 Metern - muss aus Gründen der Rechtssicherheit die Zustimmung des Regierungspräsidiums Darmstadt und der hiesigen Polizeistation eingeholt werden.

Solch ein Verkehrsversuch ist in Hessen bislang einmalig und wird deshalb als Pilotprojekt von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Studierenden der Hochschule Darmstadt begleitet. Er wird mittels Videoaufnahmen über den gesamten Zeitraum beobachtet und dokumentiert. Die Ergebnisse werden dann zeigen, ob die neuen Markierungen in der Industriestraße bleiben oder wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden müssen. Außerdem werden die wissenschaftlich unterstützten Erkenntnisse die Basis für weitere Maßnahmen zur Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet liefern. Als nächster Schritt ist eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geplant. Weitere Details folgen.

Link:

 

FAQs zur Fahrradfreundlichen Industriestraße (neue Markierungen)

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