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Friedhof Heusenstamm: Ökologische Aufwertung des ehemaligen Grabfeldes J

Beispiel einer naturnahen Anlage auf dem Heusenstammer Friedhof.
Beispiel einer naturnahen Anlage auf dem Heusenstammer Friedhof.

Insbesondere auf Friedhöfen ist mit dem Variantenreichtum an Pflanzen - aber auch mit geschickter Bepflanzung - das Potential, einen großen Beitrag um Umwelt- und Naturschutz zu leisten, enorm. Grabfelder dürfen nicht als unbelebter Platz betrachtet werden, denn in den einfassenden Hecken und überstehenden Bäumen sowie auf den Wiesen zwischen den Grabreihen regt sich Leben in vielfältiger Weise auf engstem Raum.

Das ehemalige Grabfeld J des Heusenstammer Friedhofs wird nun in einen naturnahen Bereich mit wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen umgestaltet. Von Seiten der Stadt wurde darauf Wert gelegt, dass diese ökologisch wertvolle Nische in der Entwurfsplanung und Bepflanzung entsprechend Beachtung findet. „Heute liegt die Quote für Urnengräber bei etwa 75 Prozent und für Erdgräber bei 25 Prozent – noch vor etwa zehn Jahren war es genau anders herum. Somit bieten sich für uns mehr Gelegenheiten, ehemalige Grabfelder neu zu entwickeln und Parkanlagen mit viel Platz für Flora und Fauna und als Ruheräume für die Besucherinnen und Besucher unserer Friedhöfe anzulegen,“ so Bürgermeister Steffen Ball.

Bis Ende März soll die Umgestaltung des ehemaligen Grabfelds J fertiggestellt sein. Bei der Auswahl der Bepflanzung wird ein Blühzeitraum von März bis September abgedeckt. Neben optischen Reizen, wie zum Beispiel der Herbstfärbung des Eisenholzbaumes, wird vor allem an die Bedürfnisse von Vögeln und Insekten gedacht. Die Insekten erfreut die frühe Blüte der Vogel- und Kornelkirsche, und die Früchte können von Vögeln und Friedhofsbesucher*innen verspeist werden. Auch Sanddorn und Holunder bieten vielfältige Möglichkeiten und Verstecke. Stauden wie Salomonsiegel und Elfenblume müssen vor allem mit der schattigen Lage unter Bäumen und Sträuchern zurechtkommen und bieten den Tieren Plätze im Schatten an. Auf Aussaatflächen stehen den Tieren unter anderem Kapuzinerkresse, Sonnenblumen, Buchweizen, Gartensalbei und Borretsch zur Verfügung. Insgesamt werden rund 1.260 Pflanzen aus 18 Pflanzenarten gesetzt und jeweils etwa 25 Quadratmeter für eine Bienenweide und eine Singvogeloase angelegt.

Mit angepassten Staudenmischungen für die Bienenweide und Singvogeloase, mit Blüten vom Frühjahr bis zum Herbst, dazu Nistmöglichkeiten und Futterstellen für Tiere, werden ideale Bedingungen zum Erhalt der Flora und Fauna auf dem Heusenstammer Friedhof geschaffen. Einige Pflanzen bieten sogar den wenigen im Winter aktiven Insekten ein Quartier.

Daneben wird in der Mitte der Wegestruktur ein Cercis canadensis „Carolina Sweetheart“, auch Judasbaum genannt, als prägendes Gehölz mit dreifarbigen Blättern gepflanzt. Der Judasbaum ist zur Blütezeit eines der schönsten Gehölze im Garten und zudem äußerst pflegeleicht, denn er braucht keinen Schnitt und kommt auch mit Trockenheit bestens zurecht. Aufgrund der neugestalteten, geschwungenen Wegestruktur ist dieses Areal begehbar und lädt zum Verweilen an verschiedenen Sitzmöglichkeiten, zum Teil noch erhaltene historische Sandsteinbänke, ein.

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