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Verwaltungsspitzen aus Obertshausen und Heusenstamm zu Besuch bei DHL
Es ist eines der bundesweit größten Paketzentren der Deutschen Post: das DHL-Verteilerzentrum in Obertshausen – in direkter Nachbarschaft zu Heusenstamm. So haben jüngst die beiden Bürgermeister Manuel Friedrich (Obertshausen) und sein Amtskollege Steffen Ball (Heusenstamm) gemeinsam mit Erstem Stadtrat Michael Möser und Wirtschaftsförderin Christina Schäfer (beide Obertshausen) dem DHL-Standort ein Besuch abgestattet. Dort traf man sich zum gemeinsamen Austausch, aber auch um unterschiedliche Situationen, die die beiden Kommunen betreffen, anzusprechen.
Empfangen wurden die Besuchergruppe von Jochen Stark (Niederlassungsleiter Frankfurt), Michèle Rieger (Standortleiterin) und Gabriele Schulz (regionale Politikbeauftragten bei DHL). Michèle Rieger gab der Gruppe einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens.
Dabei tauschten sich die Vertreter der Verwaltungen von Obertshausen und Heusenstamm mit den Gastgebern auch zu den Herausforderungen aus, die das Unternehmen aktuell angeht. So drehten sich die Gespräche unter anderem um den flächendeckenden Universaldienst, also die Grundversorgung mit postalischen Leistungen, ein Themenfeld, das Niederlassungsleiter Jochen Stark ausführlich darstellte: „Wir als Deutsche Post DHL sind eines der wenigen Unternehmen in der Brief- und Paketbranche in Deutschland, das sichere und tarifgebundene Arbeitsplätze bietet. Wir verfügen über detaillierte, Arbeitszeit-, Pausen-, IT- und Prozessregelungen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Überdies sind wir Vorreiter in der nachhaltigen Logistik. Mit rund 24.000 Elektrotransportern hat unser Unternehmen die größte E-Nutzfahrzeugflotte in Deutschland. Schließlich sichern wir in Deutschland die postalische Grundversorgung für alle Menschen in Stadt und Land. Deshalb benötigen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen, die all dies berücksichtigen“.
Im Obertshausener Gewerbegebiet Herbäcker hat DHL 2016 einen Verteilstützpunkt mit einer 37.000 Quadratmeter großen Halle eröffnet. Ausgelegt ist die Anlage für bis zu 50.000 Pakete pro Stunde, in Stoßzeiten können im Zwei-Schichtbetrieb rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort tätig sein. Von Obertshausen aus bringt DHL Pakete aus der Region weiter auf den Weg zur Kundschaft.
Aber auch die lokalen Themen, die den Bürgermeistern ein Anliegen waren, kamen beim Besuch nicht zu kurz. Etwa die Anbindung des Gewerbegebiets an die Autobahn. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang vor allem die Situation rund um den vorhandenen Verkehrsknoten mit all seinen Herausforderungen. Einig waren sich die Beteiligten schlussendlich darin, dass der Knotenpunkt schnellstmöglich verändert und der Situation angepasst werden müsste – etwa durch separate Zufahrten zur Autobahn oder eine angepasste Ampelschaltung. Dafür wolle man nun gemeinsam das Gespräch mit der zuständigen Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil suchen.
Bürgermeister Steffen Ball sprach zudem ein problematisches Heusenstammer Thema an: die falschparkenden Lkw im Gewerbegebiet Am Zwerggewann. Unter anderem sind Verschmutzungen und Wildpinkeln die Folge. „Wir haben da ein echtes Problem, das wir so nicht mehr weiter dulden wollen“, betonte der Heusenstammer Rathaus-Chef. Als Sofortmaßnahme kündigte er an, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamts nun genau dokumentieren, wie viele Lkw dort verbotenerweise auf Pkw-Stellplätzen Halt machen und ob sie zu DHL oder Subunternehmern gehören. Dies wird aktuell bereits ausgeführt.
Laut DHL dürfen die Lkw nur aufs Obertshausener Firmengelände, bis sie ihren Auftrag erledigt haben. Ein weiteres Verweilen auf dem Areal sei nicht möglich. Jedoch stünden für die Fahrer während der Woche Toiletten auf dem Gelände des Paketzentrums zur Verfügung, welche sie während ihres Aufenthalts nutzen könnten. „Dass Logistik auch Verkehr bedeutet, ist auch bei uns so. Das war von Anfang an klar und das haben wir auch so kommuniziert. Wo wir unterstützen können, tun wir das selbstverständlich gerne. Allerdings geht das Thema ‚Parkplätze‘ deutlich über unser Unternehmen hinaus und bedarf daher einer übergeordneten, verkehrspolitischen Lösung“, betonte Jochen Stark.
Dennoch ist alle Gesprächsparteien an einer gemeinsamen Lösung gelegen, so wolle man auch zu diesem Thema weiter im Austausch bleiben. „Wir können durchaus sagen, dass wir ein gutes Gespräch miteinander geführt haben. Wir hatten einen guten Anfang für den weiteren konstruktiven Dialog, in dem wir nun bleiben wollen, aber auch ernsthafte Bemühungen und Ergebnisse von allen Beteiligten benötigen. Ansonsten bleiben die Probleme bestehen“, sagte Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich. Dem stimmte auch sein Heusenstammer Amtskollege zu. „Es ist nicht unser Anliegen, auf den Online-Handel und DHL zu schimpfen oder die Gewerbeansiedlung in Obertshausen. Dennoch möchte ich DHL nicht aus ihrer möglichen Verantwortung für dauerparkende Lkw im Heusenstammer Gewerbegebiet entlassen“, ergänzt Steffen Ball.
Ein anschließender Rundgang durch das DHL-Verteilerzentrum ermöglichte den Besuchern aus Obertshausen und Heusenstamm, sich noch intensiver mit den Tätigkeiten und der Organisation vor Ort zu befassen.
(Text: Christina Schäfer/Magistrat der Stadt Obertshausen)
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