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Spielgeräte auf öffentlichen Spielplätzen gesperrt – Alternativen werden geprüft
Die gesperrte Kletterspinne auf dem Spielbereich Schlosswiese.
Kletterspinne an der Schlosswiese
Am gestrigen Dienstag musste die Kletterspinne auf dem Spielbereich Schlosswiese an der Schlossstraße gesperrt werden, weil sich akut eines der Fundamente gelockert hat. Das Spielgerät wird auch nicht mehr wieder freigegeben, da es vollständig abgebaut werden muss. Die letzte Spielplatzprüfung hatte ergeben, dass unter anderem das Netz ausgetauscht werden muss, weil die Seilummantelung verschlissen ist. Ferner zeigte sich Rost an dem Gerüst.
Voraussichtlich Ende Oktober wird die Kletterspinne demontiert und mit dem Cosmo ein neues Gerät ein- und aufgebaut. Dabei handelt es sich um ein rundes Seilspielgerät, dass sich durch seine zahlreichen frei wählbaren Anbauteile und die damit verbundenen Spielaktivitäten auszeichnet. Es ermöglicht den Direkteinstieg über das Raumnetz oder über das Einstiegsnetz. Für eine rasante Rückkehr nach unten sogen gebogene Banister (doppelte Rutschstange), Rutschstange und Gummimembranen zum Chillen. Die Kosten in Höhe von rund 50.000 Euro werden als Spende von der Energienetze Offenbach GmbH (ENO) übernommen.
Das Baumhaus im Sommerfeld.
Baumhaus im Sommerfeld
Das Baumhaus im Sommerfeld, das auf Initiative und in Eigenregie von Kindern und Jugendlichen im Frühjahr 2005 erbaut wurde, wurde nach der letzten jährlich stattfindenden Hauptuntersuchung wegen Sicherheitsmängeln gesperrt. Es haben sich Bretter vom Dach gelöst, der Unterbau ist marode und kann nicht mehr erweitert werden, das Baumhaus „stößt“ an einen benachbarten Baum (Schäden an der Pflanze) und es ist nur ein Eingang ins Baumhaus vorhanden (neuere Regelungen schreiben zwei Eingänge vor). Die Fachleute im Rathaus prüfen derzeit angemessene Alternativen.
Infobox
Die städtischen Spiel- und Bolzplätze werden in einem dreistufigen Verfahren geprüft:
Erste Prüfstufe: Die städtischen Bauhofschreiner und zertifizierten Spielplatzprüfer Martin Bunke und Jens Deckart sind einmal wöchentlich auf den Spielplätzen unterwegs. Im Rahmen dieser visuellen Kontrolle sollen offensichtliche Gefahrenquellen, die sich durch Nutzung, aber auch Vandalismus oder Witterungseinflüsse ergeben, so früh wie möglich entdeckt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. So kann es sein, dass ein Spielgerät sofort gesperrt wird, weil beispielsweise ein Verschleiß an Ketten und Gelenken oder sonstige Schäden an Geräteteilen festgestellt werden. Daneben werden von den Bauhofmitarbeitenden mögliche Verschmutzungen, wie unter anderem zerbrochenes Glas, umgehend beseitigt, fehlende Fallschutzmaterialien ergänzt oder wieder in Position gebracht.
Zweite Prüfstufe: Einmal im Quartal wird die sogenannte operative Inspektion durch eine externe und zertifizierte Fachfirma durchgeführt. Hier werden die Gerätschaften durch Rüttel- und Belastungsproben der beweglichen Spielgeräteteile sowie aller Verbindungsteile noch detaillierter als in der visuellen Prüfung (Stufe 1) unter die Lupe genommen. Alle festgestellten Mängel werden beseitigt oder je nach Schwere unter Beobachtung gestellt.
Dritte Prüfstufe: Einmal jährlich findet die Hauptuntersuchung statt. Sie wird von zertifizierten Spielplatzprüfenden in der Regel im Frühjahr vor Beginn der Spielsaison durchgeführt. Ergänzend zu den Prüfungen der operativen Kontrolle wird hier zusätzlich geprüft, ob die Fundamentierung der Spielgeräte intakt ist, und alle Bauteile der Geräte werden ebenfalls kritisch begutachtet. Auch in dieser Prüfphase sind Mitarbeitende des Bauhofs eingebunden. Es geht hierbei auch darum einzuschätzen, ob ein sicherer Betrieb der Einrichtungen bis zur nächsten Hauptuntersuchung möglich ist.
In allen drei genannten Prüfstufen werden sämtliche Kontrollmaßnahmen und Ergebnisse dokumentiert. Sobald Schäden festgestellt werden, werden diese entweder umgehend repariert, Geräte oder Teile abgebaut/ausgetauscht oder Spielgeräte gesperrt. Das angewandte „Mehr-Augen-Prinzip“ durch eigene Mitarbeiter und externe Fachleute und Prüfende soll eine umfassende Beurteilung der Spielplätze gewährleisten und sicheres Spielen ermöglichen.
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