Kunsthistorische Stadtführung
In Heusenstamm befinden sich ausgeprägte Beispiele aus den Epochen der Renaissance, des Barock, des Rokoko, des Klassizismus und des Jugendstils. Die Führung beginnt am Schloss Schönborn, Im Herrngarten, das heute als Rathaus dient. Es wurde 1663 bis 1668 von Philipp Erwein von Schönborn im Renaissancestil erbaut. Am Anfang der Führung steht die Entstehungsgeschichte Heusenstamms unter den Rittern von Heusenstamm. Der "Bannturm" erinnert an diese Zeit.
Vom Schloss ziehen wir, wie die Schönborns beim sonntäglichen Kirchgang, zur Pfarrkirche St. Cäcilia. Wir betrachten das gesamte Ensemble, in dem die Kirche steht: das 1744 von Maria Theresia von Schönborn erbaute Schul- und Waisenhaus (heute Haus der Musik), das Gasthaus "Zum Goldenen Löwen" (heute ein italienisches Restaurant), den klassizistischen Torbau, erbaut von Eugen Erwein Graf von Schönborn im Jahre 1764 anlässlich des Kaiserbesuchs von Franz I. und dessen Sohn Josef. Die Inschrift unter dem Wappen besagt "Zu Ehren des Kaisers Franz I., dessen Sohn Josef am 7. Tag seiner Gastfreundschaft zum Römischen König gewählt wurde, hat dieses Portal erbaut Eugen Erwein Graf von Schönborn im Jahre 1764".
Dann endlich steht die Kirche St. Cäcilia im Mittelpunkt. Sie wurde 1739 im Auftrag von Maria Theresia von Schönborn von dem berühmten Barockbaumeister Balthasar Neumann als Begräbniskirche erbaut. Als gläubige Christin ließ Maria Theresia eine Kirche bauen, die ein Abglanz des Himmels sein sollte. So entstand ein "himmlischer" Festsaal, dessen Deckengemälde von Christoph Thomas Scheffler überschrieben werden können: "Leben - Sterben - Auferstehen - Ewiges Leben". Der Hochaltar, ein Neumann-Altar, ist von Johann Wolfgang van der Auvera im Rokokostil ausgeführt und ein herausragendes Beispiel für einen Altar mit plastischem Rücktischaufsatz.
(Text: Förderverein Balthasar-Neumann-Heusenstamm e. V.)