Presse-Echo: Konstituierende Sitzung des KiJuPas am 9. Oktober
Der neu gewählte KiJuPa-Vorstand mit Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby und Bürgermeister Steffen Ball.
Mirtan möchte mehr Sportmöglichkeiten schaffen, Elijah engagiert sich für mehr Plätze, an denen er sich mit Freunden treffen kann. Bennet bietet sich an, die Medienarbeit im Rathaus zu unterstützen, arbeitet schon an einer Webseite. Amelie setzt sich für eine Wasserrutsche im Bad ein und für die Natur. Leon wünscht sich altersgerechte Spielplätze, Jana interessiert sich für Workshops, auch zu Rassismus. Mit diesen Anliegen wird sich künftig das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) beschäftigen.
Am Mittwochnachmittag [9. Oktober 2024] trafen sich die von den Heusenstammer Schulen und aus dem Jugendzentrum entsandten Mädchen und Jungen im Sitzungssaal. Dort besetzten sie sämtliche Posten ihres Vorstands in geheimen Abstimmungen. Vorsitzender Bernd Langmann konnte erst nach der Stichwahl sein Amt antreten und zwischen Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby und Bürgermeister Steffen Ball (beide CDU) Platz nehmen. Seine Stellvertreter sind Bennet Wegener und Mohammed Nassiri, Schriftführerin ist Jana Alsheikhmous, Kassierer Paul Groer. Er verwaltet jährlich 1000 Euro, die dem Parlament für interne Aktivitäten zur Verfügung stehen. Zu Beisitzerinnen wurden Amina Uddin und Ida Lucia Krebs ernannt, als Sprecherin der Kinderfraktion, der die Dritt- bis Sechstklässler angehören, fand sich Anna Knoll-Hombach.
Mitglieder des KiJuPas müssen mindestens die dritte Klasse besuchen und dürfen höchstens 21 Jahre alt sein. Die vier Grundschulen und die Förderschule können in das junge Gremium jeweils zwei Kinder schicken, die Adolf-Reichwein-Schule erhält drei Sitze, das Gymnasium sieben, die Erasmus-Schule zwei, wie auch die städtische Kinder- und Jugendförderung für Personen, die in Heusenstamm wohnen, aber woanders zur Schule gehen.
Stadtverordnetenvorsteher Peter Jakoby begrüßte 19 Mädchen und Jungen zur konstituierenden Sitzung, ferner Rathauschef Steffen Ball und weitere Kommunalpolitiker, Eltern und das Team um Hauptamtsleiter Markus Tremmel, das den Neustart für den Nachwuchs "hervorragend vorbereitet" habe. Er selbst sei seit mehr als 50 Jahren in der Politik aktiv, davon zwölf als Bürgermeister, verriet Jakoby. "Man lernt viel und macht wichtige Erfahrungen."
Mit 56 sei er "nicht mehr so ganz jugendlich", stellte sich Ball vor. Er war mal Pfarrjugendleiter und Schulsprecher, war bei der Zeitung und führte eine Agentur. "Ich habe mich immer gerne um Sachen gekümmert, dass sie vorankommen", sagte er. Und er sei "froh, dass ihr da seid, es ist total wichtig, dass ihr den Älteren sagt, was wichtig ist, und gemeinsam Dinge entscheidet."
Magistratsrat Markus Tremmel organisiert alle Sitzungen. Viele Regelungen für Kinder- und Jugendparlamente seien in der Städte- und Gemeindeordnung festgehalten und in die Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung übernommen worden, "damit ihr gehört werdet". Die jungen Parlamentarier können sich an ihn sowie an die pädagogischen Begleiter Ulf Martin und Kevin Schmidt sowie an Sachbearbeiterin Marina Fakkar richten.
Ziel der neuen Einrichtung sei, dass die jungen Schlossstädter die "Demokratie verstehen, aber auch Spaß haben". Sie können Arbeitskreise bilden und ihre Freizeit zusammen verbringen, zum Beispiel bei einem Ausflug in den Kletterpark am 24. Oktober. "Wir brauchen coole Ideen von euch, damit Heusenstamm noch besser wird, als es schon ist," motivierte Jakoby. Die 19 Anwesenden würden nun "ein Stück der Stadtgeschichte mitschreiben", aber auch ihr persönliches Umfeld mitgestalten. Tremmel wies darauf hin, dass die Verwaltung dem KiJuPa keine Geschäftsordnung "überstülpen" wollte, die Gruppe soll "selbst verfassen, wie sie miteinander umgeht". Das wird auch auf der Tagesordnung der nächsten Sitzug am Donnerstag, 23. Januar, 16 Uhr, stehen.
(Text und Fotos: Michael Prochnow, Offenbach-Post, 11.10.2024)