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Straßenbeleuchtung: Umrüstung auf LED
Es gibt viele Möglichkeiten und Maßnahmen, um den Klimaschutz in Heusenstamm nachhaltig voranzubringen sowie eine dauerhafte Reduzierung des Energieverbrauchs mit entsprechender Senkung der Energiekosten zu erreichen. Eines der Mammutprojekte ist dabei die Modernisierung der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet. „Neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit unserer Bürger*innen auf unseren Straßen und Gehwegen ist die Umrüstung der Straßenbeleuchtung ein elementarer Beitrag zum Klimaschutz in Heusenstamm“, erläutert Bürgermeister Steffen Ball. „Ein schonender Umgang mit Energieressourcen und das Ausnutzen von Energiesparpotentialen steht bei allen städtischen Maßnahmen und Vorhaben sozusagen in unserem Aufgabenheft. In Kombination mit der zukunftsweisenden Investition in unsere Infrastruktur ist uns so ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune gelungen.“
Der Umrüstungsprozess: Von Pilzleuchten zu moderner und effizienter Stadtbeleuchtung
Vor rund 15 Jahren hatte die Stadt zunächst damit begonnen, die allermeisten der alten Quecksilberdampfleuchten, die sogenannten Pilzleuchten (einige stehen noch), Stück für Stück gegen die damals als technischer Standard geltenden gelblich strahlenden Natriumdampfleuchten beziehungsweise Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) auszutauschen. Aber nur wenige Jahre später waren die Natriumdampflampen schon wieder ein Auslaufmodell, und so hielten die fortschrittlichen LED-Leuchten (vom Englischen light-emitting diode) Einzug im öffentlichen Raum.
Der Weg zur vollständigen Umstellung der Straßenbeleuchtung auf die energieeffizientere und sicherheitsfördernde LED-Beleuchtung nahm 2017 mit einer großen Bestandsaufnahme seinen Anfang. Um verlässliche Daten und somit die Grundlage für eine sinnvolle und moderne Sanierung zu erhalten, wurde jede einzelne der rund 2.900 Straßenleuchten mit ihrem jeweiligen Lichtpunkt unter die Lupe genommen, alles Wissenswerte, wie unter anderem die Beschaffenheit und Höhe des Masts, Art der Leuchte, Entfernung der Leuchte zum nächsten Grundstück oder öffentlichen Weg, erfasst und entsprechend dokumentiert. Die so gesammelten Daten und Fakten wanderten in das Bestandskataster, das wiederum die Grundlage für die Sanierungsstrategie bildet. Später wurde der Energiedienstleister HessenEnergie mit der Projektierung der gesamten Umrüstungsmaßnahme beauftragt, der die Maßnahme normgerecht und förderfähig geplant hat. Im Jahr 2020 folgte dann noch die Standsicherheitsprüfung der Beleuchtungsmasten, die grundsätzlich in regelmäßigen Abständen erfolgt. Die Umrüstung auf die LED-Beleuchtung wird finanziell durch den Bund und das Land Hessen gefördert, und die Stadt Heusenstamm erhält hierdurch eine Gesamtzuwendung von rund 150.000 Euro.
Zum Zeitpunkt der Förderzusage des Landes waren von den etwa 2.900 Straßenleuchten bereits vier Prozent mit LED - vorrangig in den Neubaugebieten - ausgerüstet. Ende 2021 wurden erste Teile der benötigten Materialien geliefert und es konnte umgehend mit den flächendeckenden Umrüstungsarbeiten an den „restlichen“ Leuchten begonnen werden. Die Montagen selbst werden vom Elektriker-Team des städtischen Bauhofs durchgeführt. Um einen zügigen und koordinierten Ablauf der Arbeiten zu gewährleisten, ist das Stadtgebiet in einzelne Umrüstungsbereiche aufgeteilt. Losgelegt wurde mit dem Umrüstungsbereich 1, zu dem alle Hauptverkehrsstraßen gehören. Insgesamt gibt es zwölf Umrüstungsbereiche, die allesamt zum 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein müssen (Auslaufen des Förderzuschusses).
Das LED-Licht: Pluspunkte auf den zweiten Blick
Zugegeben: Das klare Licht der LED-Leuchten ist im Gegensatz zum monochromen Licht der Natriumdampfleuchten erst einmal sehr auffällig, gewöhnungsbedürftig und lässt einen gewissen Kuschelfaktor vermissen. Dafür kann das LED-Licht etwas, was das Natriumdampf-Licht nicht kann: es verringert den Energieverbrauch enorm, spart der Stadtgesellschaft merklich Energiekosten und bietet ein Mehr an Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen. Für den historischen Altstadtbereich nördlich der Frankfurter Straße wird noch geprüft, ob hier der Einsatz eines LED-Lichts in etwas wärmeren Farbton eingesetzt werden kann – eine Bemusterung wird noch erfolgen. Wärmeres Licht ist zwar generell realisierbar, benötigt aber mehr Energie und geht somit auf Kosten der Effizienz. Je nach Status kann dann auch die finanzielle Förderfähigkeit wegfallen.
Die Straßenbeleuchtung macht durchschnittlich ein Drittel des Stromverbrauchs einer Kommune aus. Mit der LED-Technik kann dieser Anteil um rund 70 Prozent verringert werden. Außerdem leuchtet das LED-Licht gezielt mit der für jeden einzelnen Lichtpunkt berechneten Leistung alle wichtigen Bereiche auf der Straße und den Gehwegen aus. So sind beispielsweise Unebenheiten des Gehwegs besser zu erkennen, und auch ein grüner Kinderanorak wird wirklich als grüner Kinderanorak wahrgenommen. Bei den Natriumdampflampen hingegen wird das Licht teilweise vom Opalglas und den Kunststoffabdeckungen des Lampenkopfs geschluckt, so dass insgesamt weniger Licht auf den Boden fällt und die Sichtbarkeit merklich beeinträchtigt wird.
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