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Stadt/Privat: Entwicklung des ehemaligen Fernmeldezeugamts

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Entwicklung des ehemaligen Fernmeldezeugamts: Neue Ideen für ein ganzes Quartier

Die Prämierung der Vorentwürfe fand im Rahmen der nicht öffentlichen Preisgerichtssitzung am Donnerstag, 4. September, statt. Die Beteiligungsexpertin Kristina Oldenburg hatte die Resonanzen der Bürgerinnen und Bürger, die in der Bürgerbegutachtung einen Tag vor der Preisgerichtssitzung identifiziert wurden, als neutrale Vermittlerin in den Findungsprozess der besten Arbeiten eingebracht:

Im Mittelpunkt sollte ein zukunftsfähiges Wohnquartier stehen, das auf die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen eingeht – von bezahlbarem Wohnraum über Familien- und Singlewohnungen bis hin zu Mehrgenerationenwohnen. Ergänzend wünschten sich die Bürgerinnen und Bürger vielfältige Angebote für Spiel, Sport, Begegnung und Naherholung. Wichtig war zudem die Einbettung in das bestehende Ortsbild: Gebäudehöhen, Übergänge und architektonische Qualität sollten zu einem lebenswerten Umfeld beitragen und Nachbarschaften stärken. Auch die Wirkung der Baukörper spielte eine Rolle – massive Riegel oder dunkle Ecken sollten vermieden werden, eine klare Gliederung von Wohnen und Gewerbe hingegen begrüßt. Beim Thema Mobilität stand ein möglichst autofreies Quartier im Vordergrund. Zufahrten und Parkmöglichkeiten sollten so organisiert sein, dass sie das umliegende Straßennetz nicht überlasten. Ein realistisches, alltagstaugliches Mobilitätskonzept mit guten Alternativen zum Pkw war den Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig.

Preisgerichtssitzung und Preisträger

Das Preisgericht setzte sich aus acht Fach- und sieben Sachpreisrichterinnen und -richtern (stimmberechtigt) sowie neun Sachverständigen (ohne Stimmrecht) zusammen. Es achtete auf eine anonyme, faire und fachlich begründete Bewertung der Arbeiten.

Zur Ermittlung der besten Arbeiten wurden die präsentierten Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger sowie die in der Auslobung genannten Bewertungskriterien als Diskussionsgrundlage herbeigezogen. Die in der Auslobung genannten Kriterien sind: Städtebauliche Leitidee, Raumbildung/Orientierung/Identität, Freiraumkonzept, Mobilitäts- und Erschließungskonzept, wohnungswirtschaftliche Aspekte, Nutzungskonzept, Integration Kinderbetreuung, Nachhaltigkeit und Klimaanpassungsfähigkeit, Regenwasserbewirtschaftung sowie abschnittsweise Realisierbarkeit/Berücksichtigung der Parzellen als einzelne Bauabschnitte.

Über ein mehrstufiges Auswahlverfahren („Negativauslese“) ermittelte die Fachjury schließlich die besten Entwürfe:

  • Den ersten Preis, der mit 32.000 Euro Preisgeld dotiert ist, erhält Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf, mit GTL Landschaftsarchitektur, Kassel.
  • Der zweite Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro geht an Machleidt Städtebau + Stadtplanung GmbH, Köln, mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin. 
  • Den dritten Preis, 12.000 Euro, haben sich Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner, Führt, mit Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat, Roßtal, gesichert.

Außerdem wählte das Preisgericht vier Arbeiten aus, die eine sogenannte Anerkennung in Höhe von jeweils 4.000 Euro erhalten.

Der gesamte Wettbewerb wird durch das Förderprogramm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ -Konzepte und Baulanddialoge durch den Großen Frankfurter Bogen mit einer Förderung von 85 Prozent der Projektkosten bezuschusst.

> Am Ende dieser Seite können Sie sich die drei erstplatzierten Wettbewerbsarbeiten sowie das Preisgerichtsprotokoll anschauen.

Wie geht es jetzt weiter?

Der Sieger-Vorentwurf wurde in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses am 10. September 2025 vorgestellt. Voraussichtlich in den Jahren 2026/2027 erfolgt die Erstellung des städtebaulichen Rahmenplans der in einen Bebauungsplan mündet. Bis zur Planreife und dem Satzungsbeschluss werden noch ca. ein bis zwei Jahre benötigt. Mit einem möglichen Beginn erster Hochbaumaßnahmen könnte es 2028 so weit sein.

Die Roadmap des Realisierungswettbewerbs in Kürze:

2022:

  • Idee des Planungswettbewerbs entsteht, da sich keine Einigung zwischen der Eigentümerin und der Stadt zur Entwicklung des Geländes abzeichnet.

2023:

  • Vorbereitende Maßnahmen und Klärung der Aufgabenstellung
  • Beschluss der Stadtverordneten zur Durchführung eines Wettbewerbs
  • Förderantrag Landesprogramm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ eingereicht

2024:

  • Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, das Büro Thiele3 mit der Durchführung eines offenen städtebaulichen Wettbewerbs zu beauftragen
  • Zuwendungsbescheid erhalten
  • Gespräche mit Eigentümerinnen und Eigentümern
  • Auslobung des Wettbewerbs

2025:

  • Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
  • Bürgerdialog
  • Bürgerbegutachtung
  • Preisgerichtssitzung
  • Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Infos zum Bauprojekt:

Das ehemalige Fernmeldezeugamt und das Areal des Planungswettbewerbs.
Das ehemalige Fernmeldezeugamt und das Areal des Planungswettbewerbs.

Sowohl das Areal des ehemaligen Fernmeldezeugamts (FZA) in der Philipp-Reis-Straße, als auch das Gebiet rund um das FZA zwischen Philipp-Reis-Straße, Industriestraße, Thurn-und-Taxis-Straße sowie Heinrich-von-Stephan-Straße mit insgesamt rund acht Hektar Größe soll städtebaulich entwickelt werden. Deshalb hatte die Stadtverordnetenversammlung im Mai 2023 einen Beschluss über einen Planungswettbewerb zur städtebaulichen Entwicklung des FZA sowie des genannten Umfelds in ein attraktives und nachhaltiges Stadtquartier mit ergänzenden Nutzungen beschlossen, und mit der Durchführung des Wettbewerbs ein Planungsbüro beauftragt.

Im Zuge des Wettbewerbs wurde ein intensiver Dialog mit den Grundstückseigentümerinnen/-eigentümern und der Bürgerschaft geführt, um die Bedürfnisse und Vorstellungen für das Gebiet zu ermitteln. Das Gelände befindet sich größtenteils in privatem Besitz, weshalb alle Eigentümerinnen und Eigentümer eingeladen wurden, ihre Ideen einzubringen. In den Gesprächen wurden sowohl bestehende als auch geplante Nutzungen sowie zukünftige Anforderungen an das Quartier erörtert. Um die gesammelten Informationen für den Wettbewerb zu nutzen, wurden Steckbriefe für jedes Grundstück erstellt, die sowohl während der Veranstaltung als auch digital beantwortet werden konnten. Die Eigentümerwünsche, wie ausreichende Grünflächen, Spielplätze, eine Erweiterung der Kita, moderne Infrastruktur und der Erhalt des Baumbestandes wurden dokumentiert und den Wettbewerbsteilnehmenden zur Verfügung gestellt. Diese Vorstellungen stimmen weitgehend mit den städtebaulichen Zielsetzungen überein. Darüber hinaus sind die Vertreter der Eigentümerin als Sachpreisrichter im Preisgericht stimmberechtigt und können somit Einfluss auf das Wettbewerbsergebnis nehmen.

Am 7. November 2024 fand ein Bürgerdialog statt, an dem rund 50 Personen teilgenommen haben. Ziel des Dialogs war es, die Ideen und Bedürfnisse der Bevölkerung für das geplante Gebiet zu sammeln. Dabei wurden zentrale Themen wie lebenswerte Freiräume, ein urbanes Quartier und nachhaltige Mobilität diskutiert. Das Protokoll wurde dem Preisgericht zur Vorbesprechung vorgelegt und relevante Eingaben flossen in die Fortschreibung der Wettbewerbsaufgabe (Auslobung) ein.

Ende Januar 2025 fand die Preisrichtervorbesprechung im Heusenstammer Rathaus statt, bei der die Fachpreisrichterinnen und -richter aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur, Landschaftsplanung und Verkehrsplanung sowie die Sachpreisrichterinnen und -richter und deren Vertretungen zusammenkamen, um die Auslobung des Wettbewerbs zu überarbeiten. In dieser Sitzung wurde die Wettbewerbsaufgabe intensiv diskutiert, wobei die Expertinnen und Experten ihre unterschiedlichen Perspektiven und Fachkenntnisse einbrachten. Durch den direkten Austausch vor Ort konnte die Auslobung finalisiert werden.

Anfang Juli 2025 endete die Frist zur Einreichung der Wettbewerbsarbeiten für den EU-weit ausgeschriebenen offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb „Fernmeldezeugamt“; alle Arbeiten wurden bereits geprüft.

Die Bürgerbegutachtung fand am Abend vor der Preisgerichtssitzung am 3. September statt. Die Bürgeinnen und Bürger sowie Nachbarinnen und Nachbarn und Gewerbetreibende waren herzlich eingeladen die eingereichten Entwürfe zu begutachten. Die Gäste können sich einen Überblick über die eingereichten Arbeiten verschaffen. Es gab eine zusammenfassende Erläuterung der Wettbewerbsaufgabe sowie eine Kurzvorstellung der Entwürfe mit der Möglichkeit zur Kommentierung und Einschätzung. Das so entstandene Resonanzbild der Anwesenden wurde neutral durch die Beteiligungsexpertin Kristina Oldenburg in die Preisgerichtssitzung am darauffolgenden Tag eingebracht. 

Links & Downloads:

Zu allen Bau-Meldungen in Heusenstamm
Zum Heusenstammer Rats- und Informationssystem (Gremienarbeit und wichtige kommunalpolitische Entscheidungen)
Platz 1: Präsentationsplan 1 von Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf, mit GTL Landschaftsarchitektur, Kassel  [pdf, 35.504 KB]
Platz 1: Präsentationsplan 2 von Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf, mit GTL Landschaftsarchitektur, Kassel  [pdf, 59.773 KB]
Platz 1: Städtebauliches Konzept (Text) von Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf, mit GTL Landschaftsarchitektur, Kassel  [pdf, 79 KB]
Platz 2: Präsentationsplan 1 von Machleidt Städtebau + Stadtplanung GmbH, Köln, mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin  [pdf, 9.383 KB]
Platz 2: Präsentationsplan 2 von Machleidt Städtebau + Stadtplanung GmbH, Köln, mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin  [pdf, 8.599 KB]
Platz 2: Städtebauliches Konzept von Machleidt Städtebau + Stadtplanung GmbH, Köln, mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin  [pdf, 95 KB]
Platz 3: Präsentationsplan 1 von Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner, Führt, mit Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat, Roßtal  [pdf, 35.547 KB]
Platz 3: Präsentationsplan 2 von Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner, Führt, mit Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat, Roßtal  [pdf, 86.956 KB]
Platz 3: Städtebauliches Konzept von Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner, Führt, mit Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat, Roßtal  [pdf, 178 KB]
Preisgerichtsprotokoll (Sitzung am 4. September 2025)  [pdf, 11.943 KB]

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